Die Firma Francom wurde 1960 von Francesco Comunello gegründet: Francesco Comunello, Jahrgang 1933, liebte den Radsport, da er sich aber kein Fahrrad leisten konnte, beschloss er, einfach selbst Fahrräder zu bauen. Und so kam es, dass er bereits 1953 in der Ortsmitte von San Zeno di Cassola ein Zimmer mietete, in dem er Fahrräder reparierte und baute. Damit begann alles, denn die Beschäftigung mit Metallrohren bescherte ihm eine zündende Idee, die schließlich zu seinem ersten Patent führte: Metallgriffe für landwirtschaftliche Geräte.
Von Anfang an stand seine Ehefrau Maria Francesco zur Seite, die später den Spitznamen “Maria die Mechanikerin” erhielt. Der Betrieb entstand vor einem besonderen geschichtlichen Hintergrund: Das waren die Jahre des wirtschaftlichen Booms, doch die Wahl, die sich in Venetien jener Zeit bot, das keine großen Industriezentren aufwies, bestand nur zwischen selbst etwas Aufbauen oder Weggehen. Viele entschieden sich dafür, auszuwandern und im Ausland ihr Glück zu suchen, viele andere aber beschlossen wie Francesco Comunello, eine eigene Firma zu gründen. Mittellos und ohne klare Vorstellungen von der Zukunft, aber mit viel Mut, tausend Ideen und großem Unternehmungsgeist.
Francesco Comunello begann allein, mit nur wenigen Mitteln, doch dank seiner glücklichen Entscheidungen wuchs der Betrieb in wenigen Jahren so stark, dass er sich bald auf die ausländischen Märkte wagen konnte.
In den 70er Jahren begann der Verkauf von landwirtschaftlichen Geräten infolge der zunehmenden Mechanisierung der Feldarbeit zu stagnieren: Der Einsatz von manuellen Gerätschaften räumte buchstäblich der Technologie das Feld. Und hier reifte die erste bedeutende Entscheidung, die Francesco kurzentschlossen und ohne groß nachzudenken umsetzte, indem er sich mit der Herstellung von Werkzeugkoffern und Geldkassetten aus Metall auf eine vollkommen andere Branche einließ.
Mit dieser Entscheidung konnte Francom einen großen Schritt nach vorne machen und Anfang der 80er Jahre bereits um die fünfzehn Mitarbeiter beschäftigen. Der Inhaber beschloss, den gesamten Gewinn des Betriebs in den Bau eines neuen Firmensitzes zu investieren: Im Jahre 1981 wurde die heute noch genutzte Werkhalle in San Zeno di Cassola, wenige Schritte von der ersten, 30 Jahre zuvor gemieteten Werkstatt entfernt, fertiggestellt.